- S. 2286, 62 ist einzuschieben:
Halus Stadt im äußersten Nordosten Babyloniens, von Tac. ann. VI 41 (47) zusammen mit Artemita in der Landschaft Apolloniatis genannt. Höchst wahrscheinlich mit dem Chala (Χάλα) des Isid. v. Charax zu identifizieren, das Baumstark (o. Bd. III S. 2036) verkehrterweise mit der assyrischen Reichshauptstadt Kalḫu (bibl. Kelach) kombiniert; vgl. dagegen schon meine Bemerkung im Suppl. I S. 281. Meine in der Orientalist. Lit. Ztg. 1906, 346 geäußerte Vermutung. daß H. eine Latinisierung von assyrisch alu = ,Stadt‘ reflektiere und bei Tacitus irrtümlich als ein Nomen proprium figuriere, erscheint mir jetzt weniger wahrscheinlich. Der gleiche Stadtname begegnet bei den Klassikern noch in den Formen Albania, Albanis (s. Bd. I S. 1304) und Kelonai (s. d.). Es war der Hauptort der nach
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ihr benannten Landschaft Chalonitis (s. Bd. III S. 2099 und Suppl. I S. 281) oder Kallonitis. Schon in den Keilinschriften als Alman, Ialman, Ḫalman zu belegen; s. Suppl., a. a. O. Noch im Mittelalter spielte der Platz (arab. Ḥulwān) als Grenzstadt des Ἱrāk (Babylonien) eine wichtige Rolle; vgl. die Nachrichten arabischer Geographen bei G. le Strange The lands of the eastern Caliphate (Cambridge 1905) 191. Die noch vorhandenen Ruinen der Stadt liegen jetzt auf persischem Boden, unweit Sär-Pul unter 34° 26' nördlicher Breite und 45° 46' östlicher Länge. Im übrigen ist vor allem Albania Nr. 2 von Andreas (o. Bd. I S. 1304) und Ritter Erdkunde IX 470ff. zu beachten.