Halai (Ἁλαί, Demot. Ἁλαιεύς). 1) Ἁλαὶ Αἰξωνίδες ist einer der großen Demen in der Küstentrittys der Kekropis (s. Steph. Byz.). Nach der Reihenfolge der Küstendemen bei Strabon (IX 398) lag H. zwischen Anagyrus und Aixon. Die Lage von Anagyrus in der Nähe des heutigen Dorfes Vari am Südostfuß des Hymettos ist durch inschriftliche Funde hinreichend gesichert. Danach ist anzunehmen, daß Ἁλαὶ Αἰξωνίδες der erste Küstendemos auf der Westseite des Hymettos war (s. Karten von Attika Bl. VIII Vari). Seine genaue Lage wird, wie zuerst Löper Athen. Mitt. XVII 410 erkannt hat, durch die beiden Salzlachen zwischen Kap Ζωστήρ und Kap Punta bestimmt. Nun haben nach Steph. Byz. s. Ζωστήρ die Halaeer am Kap Zoster ein Heiligtum des Ἀπόλλων Ζωστήριος besessen; folglich hat dieses Kap zum Demos Ἁλαὶ Αἰξωνίδες gehört. Aus diesem Grunde verlege ich mit Löper 342 die Stätte des alten H. – südlicher als Milchhöfer – an die Stelle, wo der von Athen kommende Weg nach Osten umbiegt, um durch den Bergeinschnitt des flacher werdenden Hymettos nach Vari zu führen. Ist dieser Ansatz richtig, so muß mit Löper der große Demos Αἰξώνη in die Gegend von Hagios Nikolaos (bei Kap Punta) bis Pirnari verlegt werden, in der überaus zahlreiche Grundmauerspuren zu finden sind. Milchhöfer verschob diese beiden Demen weiter nach Norden und setzte an der oben beschriebenen Wegbiegung (nahe bei Kap Zoster) einen der größten Demen, Euonymon aus der Phyle Erechtheis, an. Gegen diese Annahme spricht der Umstand, daß das Gelände in jener schmalen Küstenebene nicht für eine zahlreiche Bevölkerung hinreicht. Es kommt hinzu, daß der Fundort der Euonymeer-Grabsteine weiter im
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Norden, wenn auch auf derselben Seite des Hymettos, liegt. Nur bei einem – Antikenbericht nr. 772 – lautet die Fundangabe ,in der Gegend von Chirana, nordwestlich Vari‘; dagegen ist nr. 745 und Löper Athen. Mitt. XV 341 A. in Pirnari, 747 in Chasani und nr. 735, sowie IG II 2064 sogar in Trachones gefunden. Wenn überhaupt die Fundtatsachen Rückschlüsse auf die Demenansetzung gestatten, so darf man hier folgern, daß Euonymon im nördlichen Teil unserer Küstenebene bei Trachones und Chasani gesucht werden muß. Milchhöfer hat im Text der Karten von Attika I–III 29 diese Möglichkeit erwogen; er lehnte sie aber damals ab, ,da Euonymos ein Sohn des Kephisos heißt‘. Die Haltlosigkeit dieses Argumentes hat er später selbst eingesehen und Abh. Akad. Berl. 1892, 12 den Fundtatsachen höhere Geltung eingeräumt. Ebenso hat er o. Bd. VI S. 1157 Euonymon richtig fixiert.