Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Eponym des Haimones, Sohn des Pelasgos, Vater des Thessalos
Band VII,2 (1912) S. 2217
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Haimon (Αἵμων appellativisch ,kundig‘, vgl. Hom. Il. V 49 αἵμονα θήρης).

1) Eponym der Αἵμονες (s. Αἰμονία = Θεσσαλία), Sohn des Pelasgos, Vater des Thessalos: Rhianos bei Schol. Apoll. Rhod. III 1090. Als seine Mutter galt Melia, die ihn mit Zeus gezeugt haben sollte, wie wir jetzt aus dem Epigramm aus Larisa: Οὐδενὸς ἐκ θνα[τοῦ] Μελία [Ζα]νὸς δ' ἐλόχευσα, χάρμα Πελασγιάδαις Αἵμονα γειναμένα (IG IX 2, 582; 1. Jhdt. v. Chr.) wissen. Dieselbe Genealogie kehrt wieder bei Val. Flacc. Argonaut. IV 118ff.; vgl. hierzu Kern De epigrammate Larisaco commentariolus. Rostocker Festschr. für Greifswald 1906. Als Sohn des Thessalos, nicht Vater, wie bei Rhianos, bezeichnet ihn Eustath. Il. II 681 p. 321, 24ff. (vgl. Schol. Bd. III p. 145 Dind.). Nach Steph. Byz. s. Αἱμονία ist H. der Sohn des Chloros τοῦ Πελασγικοῦ. In dem larisaeischen Epigramm liegt offenbar eine Polemik gegen die genealogischen Versuche vor, H. von Pelasgos oder Chloros abzuleiten. Als Sohn eines anderen Gottes, nämlich des Ares, erscheint H. beim Schol. Apoll. Rhod. II 504. Daß Thessalien nach H. früher Αἱμονία hieß, bezeugt außer Schol. Apoll. Rhod. III 1090 und Eustath. a. a. O., der dafür richtiger Αἵμονες sagt, Strab. IX 443. 444. Eine Quelle Αἱμονία in Thessalien nennt Aelian. nat. an. VIII 11. Hervorzuheben ist noch das theraeische Epigramm für Admetos, den Sohn des Theokleidas, ἱερέα Ἀπόλλωνος Καρνείου διὰ γένους (IG XII 3, 869), das mit dem Verse beginnt: Εἴ τι παρ' Αἱμονιεῦσι γένος πολιοῖο Φέρητος.

[Kern. ]