Gynaikothoinas (Γυναικοθοίνας), Epiklesis des Ares in Tegea, weil die Frauen hier ein besonderes Ares-Fest feierten mit einem Opferschmaus, von dem die Männer ausgeschlossen waren. Das Reliefbild des Ares G. stand in Tegea an der Agora. Die Legende besagte nach Paus. VIII 48, 4, die tegeatischen Frauen hätten im Kriege gegen die Spartaner zurzeit des Charillos (s. o. Bd. III S. 2143) bewaffnet ihren Männern beigestanden, wobei sich besonders Marpessa-Choira (vgl. Paus. VIII 47, 2; von einer Königin Perimeda-Choira spricht in ähnlichem Zusammenhang Deinias bei Herodian, περὶ μον.
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λεξ. 8 II 913 Lentz. Cramer Anecd. Oxon. III 263, 17) auszeichnete; nach dem Siege hätten sie ohne die Männer Siegesopfer für Ares und ihren eigenen Opferschmaus gefeiert. Während bei manchen Ares-Festen die Teilnahme auf die Männer beschränkt war (z. B. Paus. III 22, 7), findet sich ein Frauenkult des Ares mit einer an Telesilla anknüpfenden ähnlichen Legende in Argos (vgl. Lucian. amor. 33: ἐν Ἄργει θεὸς ἀριθμεῖται γυναικῶν Ἄρης). Vgl. Immerwahr Kulte u. Mythen Arkadiens I 164f. Nilsson Griech. Feste 403. 407f.