Grand oder Gran (Dép. Vosges), nordwestlich von Neufchâteau, abseits der Eisenbahn nach Bar-le-Duc, liegt auf der Stätte einer blühenden Ortschaft, von deren Bedeutung ein Theater, Bäder, ein großer Mosaikboden und andere Baureste aus der Zeit der Römerherrschaft nebst zahlreichen Funden aller Art Zeugnis ablegen. Jollois Antiquités du dép. des Vosges (1843) 1–56. 157–172 mit Taf. 2–16. Hirschfeld CIL XIII 2,[1] 1 p. 136–138 und dazu 1. 2 p. 702, 9, 4 p. 77. Die Ortschaft lag im Bereich der Volksgemeinde der Leuker, doch ist ihre einstmalige Benennung nicht bekannt; die Annahme, daß hier Andesina oder vielmehr Indesina, Lindesina der Tab. Peut. (I/II 1 ed. Desjardins, II/III ed. Miller; s. o. Bd. I S. 2123. Miller Itin. Rom. 77) zu suchen sei (Liénard Archéol. de la Meuse I 112), ist unbegründet. Unter den Inschriften (CIL XIII 5933–5955. 11598–11600) sind eine Anzahl Weihungen an Gottheiten, von welchen eine (5935) ein [t]emplum nannte, eine (5940) Rest der Bauinschrift eines Tempels ist, geweiht [Soli de]o invi[cto]; die Weihinschrift 5942 (vgl. CIL XIII 4[2] p. 77) war von einem Lingonus, also einem Bürger der angrenzenden Volksgemeinde der Lingoni oder Lingones (um Langres) gesetzt; zu 5939 s. u. Bd. I A S. 1131 Nr. 13. Von Bauwerken rühren auch her 5949 und 5953, letztere Reste einer Inschrift mit Buchstaben aus vergoldeter Bronze. Bruchstück eines Menologium ist 5955. Abbildungen von Bauresten, Bildwerken und Kleinfunden s. bei Jollois a. a. O. (Espérandieu Recueil des bas-reliefs, statues et bustes de la Gaule rom. VI ist noch nicht erschienen). Vgl. noch Dufresne Mém. Acad. Metz XXX 1848/49 (1849) 243–254.