Geticus soll nach einem überaus boshaften Witz P. Helvius Pertinax, der Sohn des Kaisers Pertinax, dem Caracalla nach einem angeblichen Sieg über die Goten (Getae) als Siegerbeinamen vorgeschlagen haben, mit Anspielung auf die kurz vorher erfolgte Ermordung seines Bruders Geta, Hist. aug. Carac. 10, 6; Geta 6, 6. In der Tat werden später, namentlich bei den griechischen Autoren, die Getae mit den Goten verwechselt; doch fallen die Kämpfe Caracallas gegen die Goten, wenn solche überhaupt in Betracht kommen, in eine spätere Zeit, in welcher die Satire nicht mehr aktuell gewesen wäre, und überdies scheint Pertinax zu denjenigen gehört zu haben, die unmittelbar nach der Ermordung Getas der Wut des Tyrannen zum Opfer fielen, vgl. auch Herodian. IV 6, 3. Hist. aug. Carac. 4, 8. Aus demselben Grunde können auch die Daker, die ja mit mehr Berechtigung als Geten bezeichnet wurden und an die Mommsen R. G. V 217f., 1 denkt, kaum gemeint sein. Caracalla hat weder den Beinamen Gothicus noch Dacicus angenommen; vielmehr wird die ganze Notiz, deren historische Unrichtigkeit sich auch in den Siegerbeinamen Alamannicus (Carac. 10, 6) und Sarmaticus maximus (Geta 6, 6) offenbart, von dem Biographen nur zu dem Zweck erfunden worden sein, um das Scherzwort anzubringen; vgl. auch Seeck o. Bd. I S. 1280. v. Rohden Bd. II S. 2437f. Rappaport Die Einfälle der Goten 10f. 19–23.