Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Germanos Sohn des Dorotheus, 6. Jh. n. Chr.
Band VII,1 (1910) S. 1261
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6) Germanus, der Sohn des Dorotheus, stammte aus der Provincia Iustiniana Prima und war dem Kaiser Iustinian als sein engerer Landsmann besonders teuer. Der Kaiser ließ ihn in Konstantinopel sorgfältig erziehen und übergab ihm, der noch blutjung war, im J. 559, als Belisar selbst von der Hauptstadt die drohende Hunnengefahr abzuwenden hatte, das Kommando im Thrakischen Chersones. Seine Aufgabe löste er auf das geschickteste: die Hunnen, welche nach vergeblichen Angriffen auf die römische Verteidigungsmauer eine Umgehung derselben auf Schiffen durch Einbruch in die Bai von Aenos versuchten, schlug er erst zur See und machte dann zu Lande einen erfolgreichen Ausfall gegen sie, bei dem er selbst nicht unbedeutend verwundet wurde (Agathias V 21–23; vgl. Bury A history of the later Rom. empire I 480).