50) Furius (Camillus) Scribonianus (bei Tacitus nur Furius Scribonianus, doch wird er, wie sein Vater, auch den berühmten Namen Camillus geführt haben), Sohn des L. Arruntius Camillus Scribonianus cos. 32, dessen Aufstand gegen Claudius im J. 42 ein so unglückliches Ende nahm (s. o. Bd. II S. 1264. III S. 2794), und der Vibia (?), die nach dem Untergang ihres Gatten relegiert wurde (Tac. ann. XII 52). F. selbst blieb zunächst unangefochten. Erst im J. 52 trieb man ihn in die Verbannung, quasi finem principis per Chaldaeos scrutaretur. Im Exil starb er bald nachher; morte fortuita, schreibt Tacitus (ann. XII 52), an per venenum extinctus esset, ut quisque credidit, vulgavere. Der wahre Grund seiner Beseitigung war wohl der Wunsch Agrippinas, einen Rivalen ihres Sohnes aus dem Wege zu schaffen. Gefährlich schien F. nicht allein als Sohn eines Prätendenten und als Angehöriger des patrizischen Hochadels; wie die anderen Nachkommen des Pompeius wird auch er seine Abkunft von dem großen Nebenbuhler Caesars mit dem Tode gebüßt haben. Wenn nicht er selbst, so doch sein Bruder ist der in einer Inschrift aus Phrygien genannte L. Arruntius Scribonianus, Pompei Magni a[bnepos] (CIL III 7043.[1] 14192³ = Dessau 976, vgl. den Stammbaum o. Bd. II S. 1263; die Verschiedenheit des Gentilnamens fällt nicht sehr ins Gewicht, da bei Tacitus ein Irrtum möglich ist; denkbar wäre auch, daß von den Söhnen des L. Arruntius Camillus Scribonianus der eine das Gentile Arruntius, der andere Furius geführt habe; ein analoger Fall z. B. bei der Familie des M. Licinius Crassus Frugi cos. 27, vgl. Prosop. imp. Rom. II 276 nr. 130). Ob der Consul, Augur und Fetialis Scribonianus (CIL VI 31755[2] Urneninschrift) dem Hause der Furii bezw. Arruntii oder der Licinii angehörte, läßt sich nicht entscheiden.