Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Fimbria, C. cos. 104 v. Chr.
Band VI,2 (1909) S. 25982599
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87) C. Flavius Fimbria brachte es als Homo novus trotz starken Widerstandes, u. a. trotz vergeblicher Bewerbung um die Aedilität, nach der Bekleidung des Volkstribunats zu der höchsten Würde im Staate (Cic. Verr. V 181; Planc. 12. 52), indem er 650 = 104 das Consulat mit C. Marius zusammen führte ([C. Fl]avio C. f. CIL I 568 = X 3780 = Dessau 3341. Chronogr. Idat. Chron. Pasch. Obseq. 43 [falsch C. Flacco Ed. princ.]. Cassiod. Ascon. Cornel. p. 69, 18. 72, 8). Wohl nach dem Consulat und nach Verwaltung [2599] einer Provinz wurde er wegen Erpressungen von M. Gratidius angeklagt und trotz des belastenden Zeugnisses des M. Aemilius Scaurus freigesprochen (Cic. Font. 24, vgl. 26; Brut. 168. Val. Max. VIII 5, 2). Beim Aufstande des Saturninus 654 = 100 gehörte er zu den Consularen, die sich bewaffnet zum Kampf gegen die Empörung stellten (Cic. Rab. perd. 21). Einen weisen Ausspruch, mit dem F. die Entscheidung in einem Prozesse als Richter nach seinem Consulat ablehnte, will Cicero als Knabe von seinem Vater erfahren haben (off. III 77; daraus Val. Max. VII 2, 4 mit falschem Praenomen L. Fimbria), wie er auch damals die Reden des F. gelesen hat, die später kaum mehr aufzufinden waren (Brut. 129). Im J. 663 = 91 war F. schon tot (Cic. de or. II 91). Er war ein Mann von tüchtiger Gesinnung (animi satis magni et consilii Cic. Planc. 12; diligentia et virtute animi atque vita bonus auctor in senatu Brut. 129), als Redner mehr auf Leidenschaftlichkeit als auf Formvollendung bedacht (Cic. de or. II 91; Brut. 129), im bürgerlichen Recht nicht unbewandert (Cic. Brut. 129). Die Ergänzung seines Namens Γαί[ος Φλάου]ιος Γαίου υἱὸς Με[ν]ηνία in dem Senatsconsult von Adramytteion als zweiter Urkundszeuge (Willems Le sénat de la rép. rom. I 700, vgl. Viereck Sermo Graecus 23 nr. XV Z. 10) ist nicht ganz sicher.