28) P. Fabius (Praenomen Cic. Tull. 5. 21. 31. 48 frg. 1) hatte unter Sulla im Mithridatischen Kriege gedient und gute Beute gemacht (ebd. 14. 15. 19), wollte sein Vermögen in Ländereien anlegen und kaufte von einem Senator C. Claudius ein Landgut im Gebiete von Thurioi (ebd. 14–23), das an die Besitzung des Μ. Tullius grenzte. Beide Nachbarn erhoben Anspruch auf ein Stück Land, die Centuria Populiana, und wollten diesen Streit vor Gericht bringen; doch F. überfiel mit Bewaffneten die auf dem Grundstück weilenden Leute des Μ. Tullius, tötete die meisten von ihnen und setzte sich mit Gewalt in den Besitz des streitigen Objekts. Er wurde darauf in Rom von Μ. Tullius auf Schadenersatz verklagt und vor Gericht von L. Quinctius verteidigt, wahrend seinen Gegner Cicero in der
[1748]
teilweise erhaltenen Rede vertrat. Die Zeit der Rede hat Drumann (R. G. V 258) auf Grund der Erwähnung eines Praetors Metellus (ebd. 39) auf das J. 682 = 72 oder 683 = 71 bestimmt. Wahrscheinlicher ist der spätere Termin, weil im J. 682 = 72 die Banden des Spartacus das Gebiet von Thurioi besetzt hielten (Appian. bell. civ. I 117), und die Schilderung der dortigen Zustände in der Rede (14, auch 18f.) am besten auf die Zeit unmittelbar nach dem Abzug der Sklavenhorden paßt.