Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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N., legendärer Bräutigam einer Tochter eines Samniten, erklärt Numerius
Band VI,2 (1909) S. 1747
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27) N. Fabius. Das Praenomen Numerius kam in keinem andern Patriziergeschlechte als bei den Fabiern vor. Eine Überlieferung, die der Annalistik fremd war, behauptete darüber folgendes (Fest. 170f.; ep. 171. Auct. de praen. 6): Ein römischer F. habe die Tochter eines reichen und angesehenen Samniten, des N. Otacilius von Maluentum, zur Gattin empfangen unter der Bedingung, daß er seinem Erstgeborenen den Vornamen des mütterlichen Großvaters beilege. F. Dümmler (Röm. Mitt. II 42 = Kl. Schr. II 530) hat bei der Publikation der Fibula Praenestina, die das Vorkommen des Praenomens Numerius in früher Zeit für Latium beweist, die geistreiche Vermutung geäußert, daß diese Tradition einer falschen oder boshaften Etymologie den Ursprung verdanke: Numerius sei zusammengebracht worden mit den nummi, die die reiche samnitische Erbtochter dem Fabischen Hause zuführte. Über die Zeit jenes Ehebundes wußte die Tradition nichts zu sagen; ganz willkürlich hat ein Antiquar, vermutlich Varro, die gemeinsame Quelle des Festus und Auct. de praen., den F. für den ausgegeben, der allein den Untergang seines Geschlechts am Cremera überlebt haben soll. Die Fasten lassen allerdings den ersten Numerius als Sohn dieses F. erscheinen, aber nicht als den ältesten, sondern als den jüngsten von dreien (Nr. 163, vgl. Mommsen R. Forsch. I 19); außerdem ist es wenig wahrscheinlich, daß in so früher Zeit schon Familienverbindungen zwischen Römern und Samniten geschlossen wurden (vgl. Pais Storia di Roma I 2, 700, 1, der aber wieder zu tief hinabgeht). Ein späteres Ehebündnis zwischen Fabiern und Otaciliern vgl. Nr. 171 (s. auch ein gemeinschaftliches Consulat bei Nr. 94 und eine ebensolche Praetur bei Nr. 103 im J. 540 = 114); in früheren Perioden entbehrte ein solches gewiß nicht der politischen Bedeutung und blieb deshalb in Erinnerung.