Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Siegelstecher d. Augustus
Band VI,1 (1907) S. 1530
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8) Einer der drei Söhne des Siegelstechers des Augustus, Dioskurides (s. d. Nr. 16). Auf einem ihm mit Sicherheit zuzuweisenden doppelt konvexen Bergkrystall im Berliner Antiquarium (nr. 2305 Furtw.) zeichnet er: Εὐτύχης Διοσκουρίδου Αἰγεαῖος ἐποίει. Er stammte also aus Aigeai in Makedonien oder Kilikien (s. d. Nr. 3 und 6). Der hervorragend schön und sehr tief geschnittene Stein trägt ein Brustbild der Athena mit ernsten, hoheitsvollen Zügen. Auf dem kurzen Lockenhaar sitzt ein hoher, reichverzierter Helm. Der rechte Oberarm ist, wie um die Lanze zu halten, zur Seite ausgestreckt, der linke Unterarm erhebt den Bausch des Mantels mit einem verdeckten kleinen Gegenstande. Diese Motive erinnern sowohl an die Athena von Velletri wie die Pallas Giustiniani und auch wegen der ganzen Art der Darstellung ist es wahrscheinlich, daß E. ein in der ersten Kaiserzeit bekanntes Werk der Plastik (ich denke wegen der sich hoch emporhebenden Schlangen der Aegis an die Minerva musica des Demetrios, s. Berl. philol. Wochenschr. XXIII 1903, 511) nachgebildet hat. Andere Steine hat man dem E. mit Unrecht zugeschrieben. Vgl. Brunn Gesch. d. griech. Künstler II 499ff. Furtwängler Arch. Jahrb. III (1888) 304ff. VIII (1893) Anz. 100; Antike Gemmen Taf. XLIX 11. 11a. LXI 21. S. Reinach Pierres gravées 169.