Eurynomos (Εὐρύνομος). 1) Wird nur von Paus. X 28, 6 in der Beschreibung der Nekyia des Polygnotos erwähnt. Danach ist er, wie οἱ Δελφῶν ἐξηγηταί sagen, ein böser Unterweltsdaimon, der den Leichen das Fell abfrißt und nur die Knochen übrig läßt. In der epischen Dichtung wird er nach Pausanias oder vielmehr seiner gelehrten Quelle nirgends erwähnt. Auf dem Gemälde des Polygnotos hatte er blauschwarze Haut, ähnlich wie die Schmeißfliegen, bleckte seine Zähne und saß auf einem Geierbalg. C. Robert Nekyia des Polygnot, XVI. Hall. Winckelmannsprogr. 1892, 61 hält E., den Weitwaltenden, wohl mit Recht für den Todesgott selbst, für Thanatos; F. A. Voigt (Roschers mythol. Lex. I 1427) sieht in ihm einen Daimon der Verwesung; A. Dieterich Nekyia 1893, 48 ,die Erdtiefe selbst, deren geöffneter Rachen den Toten verschlingt‘. Roberts Vermutung bei Pausanias statt δέρμα γυπός vielmehr δέρμα λυγκός zu lesen, hat Dieterich a. a. O. 47, 4 mit Recht zurückgewiesen.