Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gefährte des Odysseus bei Kirke und auf der Insel des Helios
Band VI,1 (1907) S. 1332
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Eurylochos (Εὐρύλοχος). 1) Gefährte des Odysseus im Ἀλκίνου ἀπόλογος (X–XII), ihm selbst nahe verwandt (X 441) und darum auf Aiaie mit dem Ehrenamt betraut, die ausgeloste eine Hälfte der Gefährten (22) auf Kundschaft an die Wohnung der Herrin der Insel heranzuführen (205ff.). Er ist der einzige, der ihrer Einladung zum Eintritt, zu Speis und Trank nicht folgt (232ff. Ovid. met. XIV 287) und darum der Verwandlung in ein Schwein und Gefangennahme entgeht und dem Odysseus das Geschehene meldet (244ff. Apollod. bibl. epit. VII 14f. W. Hyg. fab. 125). Er soll den Odysseus beim Versuch, die Gefährten zu retten, begleiten (263), bittet ihn aber fußfällig, ihn zurückzulassen, und mit Erfolg (266); wiegelt aber dann die Gefährten auf, dem zurückgekehrten Odysseus auf seinem zweiten Besuch bei Kirke nicht zu folgen, und wäre von diesem erschlagen und des Kopfs beraubt worden, wenn sich nicht die andern bittend ins Mittel gelegt hätten (429ff.). Auf ihre Bitten darf er beim Schiff zurückbleiben, folgt aber aus Angst doch, XII 278. Auf der Höhe vor der Heliosinsel gibt er Teiresias Warnung zum Trotz den verderblichen Rat, zu landen, indem er Odysseus gefühlloser Härte zeiht; und darnach (339ff.), in des schlafenden Odysseus Abwesenheit, verführt er die Gefährten zum Eidbruch und Angriff auf die Heliosrinder. Schol. und Eustath. p. 1664, 32 zu X 441. Schol. XV 363 und Eustath. zu X 204 p. 1654, 36 wissen, daß er der Gemahl der XV 362 genannten jüngeren Schwester des Odysseus, also sein Schwager war. Polygnot stellte ihn als Teilnehmer am Widderopfer der Nekyia (mit Perimedes) dar in der Lesche von Delphoi, Paus. X 29, 1.