Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Thessaler, Sohn d. Meidias
Band VI,1 (1907) S. 1322
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5) Thessaler, Sohn des Meidias, Erfinder des ursprünglich thessalischen und von Achilleus kraft seiner thessalischen Herkunft auch vor Ilion geübten Brauchs, den Mörder um das Grab seines Opfers zu schleifen, Kallim. frg. 466 Schn. bei Proklos zu Plat. Polit. p. 391, aus den Aitia wahrscheinlich. Im Versfragment selbst wird nur die alte thessalische Sitte ohne Namennennung charakterisiert. Aber Schol. A B Leyd. Hom. Il. XXII 397 erzählt ausdrücklich aus Kallimachos (vgl. frg. 100 a β Schn.): E. habe den Thrasyllos, einen Bruder Simons, ermordet, sei darum von Simon vom Wagen herab gestoßen und um Thrasyllos Grab geschleift worden. Das Schol. zu Ovid. Ibis 329, der die Sage aus Kallimachos schöpfte (nach O. Schneider Callim. II 77f. nicht aus dem Ibis), nennt in seiner Wiederholung den Simon einen Larissaeer. Diese thessalische Sitte kannte, mit oder ohne die Sage von E., schon Aristoteles (frg. 166 Rose³ aus Porphyrios Schol. B Μ Hom. Il. XXIV 15), wie O. Schneider a. O. nachweist.