3) Aus Ephesos. Die auf Ephoros zurückgehende Überlieferung meldet (frg. 100 M., ausführlicher Diod. IX 32 und Eustathios z. Od. 1864, 10ff., dann auch Ulpian zu Demosth. XVIII 24, vgl. Bauer Jahrb. f. Philol. Suppl. X 336), daß König Kroisos von Lydien zur Vorbereitung des Krieges gegen Kyros E. mit reichlichen Geldmitteln, vorgeblich nach Delphi, tatsächlich aber in die Peloponnes sandte, um dort Söldner anzuwerben; letztere Auffassung ist aus den Verhältnissen des 4. Jhdts. heraus gedacht (gerade wie die ähnliche Nachricht Xen. Cyrop. VI 2, 10) und darum unhistorisch, E. wird einer von den Sendlingen gewesen sein und als Vertrauensmann des Kroisos der bedeutendste, die nach Sparta
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geschickt wurden, um die maßgebenden Kreise durch Geschenke für eine Allianz mit Lydien zu gewinnen (Herod. I 69). Allein E. betrog das Vertrauen seines Herrn, begab sich zu Kyros und enthüllte ihm die Pläne des Kroisos. Sein Verhalten wurde daher bei den Griechen sprichwörtlich für das typische eines Verräters, sein Name als Schimpfwort gebraucht und εὐρυβατεύεσθαι als Bezeichnung für Schlechtigkeiten verwendet (s. Nr. 2). Vgl. Duncker Gesch. des Altert. IV5 313. 325. 328. 407. R. Schubert Gesch. der Könige von Lydien 97. Maspero Hist. ancienne des peuples de l’Orient classique III 615. Radet La Lydie et le monde grec au temps des Mermnades 245.