Eporedia (Ἐπορεδία, Einw. Eporediensis), Stadt der Salasser (Plin. III 123. Ptolem. III 1, 34; irrtümlich zu den Bagienni gerechnet von Vellei. I 15), im Tal der Dora Baltea, wo diese aus dem Gebirge heraustritt, jetzt Ivrea. Der Name ist nach Plin. a. a. O. keltisch (eporedias Galli bonos equorum domitores vocant). Nach E. wurde im J. 100 v. Chr. infolge eines Sibyllinischen Orakels eine Kolonie gelegt (Vellei. Plin. a. a. O.), die jedoch von den Bergvölkern viel zu leiden hatte, bis die Niederwerfung der Feinde durch Augustus und die Anlage von Augusta Praetoria 25 n. Chr. Ruhe schaffte (Strab. IV 205). In der Kaiserzeit wird E. zu den firmissima Transpadanae regionis municipia (Tac. hist. I 70) gerechnet; noch im 5. Jhdt. liegt Garnison dort (Not. dign. occ. XLII 62: praefectus Sarmatarum gentilium Quadratis et Eporizio). Reste eines römischen Theaters aus dem 2. Jhdt. n. Chr. sind erhalten (Promis Atti dell’ Acc. di Torino IV [250] 87f.), eine römische Brücke über die Dora ist erst im 18. Jhdt. zerstört. Das Christentum fand früh in E. Eingang: Grabschrift eines Innocentius episcopus vom J. 456 n. Chr. CIL V 6814. Genannt wird E. auf der Adresse zweier Ciceronischen Briefe (ad fam. XI 20. 23), von den Itinerarien (Ant. 345. 347. 351. Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 30 p. 250. 251 P.), gelegentlich auf Inschriften CIL III 2711. 6413. VI 2375 I 20. 2379 V 13. Brambach CIRh. 1192. 1224. Die Umgegend von E. lieferte nach Plin. XXI 43 die als Parfüm geschätzte wilde Narde (saliuncula). Lateinische Inschriften aus Ivrea CIL V 6777–6818. 8943. 8944. Pais Suppl. 904–906. Zur Literatur vgl. Mau Katalog der röm. Institutsbibliothek I 149.