Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Spukdämon
Band VI,1 (1907) S. 21
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Epiales (Ἐπιάλης, Ἠπιάλης). Spukdaemon, unserem Alp vergleichbar, dem Ephialtes Nr. 2 entsprechend, wo die Varianten des Namens verzeichnet sind. Er ist zweimal aus Sophron bezeugt: frg. 68 Kaibel aus Demetr. de elocut. 156f. Ἐπιάλης· τὸν πατέρα πνίγων erinnernd an die ἠπιάλοι, die πατέρας und παππους ἦγχον und ἀπεπνιγον νύκτωρ, Arist. Vesp. 1039, und frg. 70 Kaibel aus Herodian. st. π. ὀρθογρ. II 514, 11 Lentz bei Eustath. Hom. Il. V 387 p. 561, 28 Ἡρακλῆς .. . Ἠπιάλητα πνίγων. Da E. wie Ep(h)ialtes (s. d.) ein δαίμων τοῖς κοιμωμένοις ἐπερχόμενος und πνιγαλίων ist, so liegt die Komik des zweiten Fragments offenbar darin, dass Herakles dem Alp gegenüber selbst als Alp auftritt und ihm mit eigener Münze zahlt. O. Müller Dor. I² 419, 2. Phrynichos (bei Bekk. Anecd. p. 42) will ἠπιάλης als den ἐπιπίπτων καὶ ἐφέρπων τοῖς κοιμωμένοις δαίμων (Alp) künstlich trennen von ἐπιάλης = τὸ καλούμενον ῥιγοπύρετον (Alpdrücken mit ,kaltem Fieber‘ d. i. kaltem Angstschweiss), völlig überflüssigerweise. Diese Unterscheidung machte erst die medicinische Wissenschaft, vgl. Ephialtes. Derselbe Phrynichos nannte den Musiker Lampron im Scherz den ἀηδόνων ἠπίαλος, Athen. II 44.