6) Ennia Thrasylla (Dio LVIII 28, 4; sonst bloß Ennia. Philo nennt ihren Namen überhaupt nicht; bei Suet. Gai. 12 ist Ennia Naevia überliefert, aber offenbar Naevi zu schreiben), Gattin des Naevius Sertorius Macro, des Gardepraefecten
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unter den Kaisern Tiberius und Gaius. Ihrer Reize bediente sich Macro, um den eben verwitweten jungen Gaius als den kommenden Herrn an sich zu fesseln. Durch die Lockungen des koketten Weibes umgarnt, ging Gaius so weit, ihr die Ehe zu versprechen, wenn ihm Macro zur Herrschaft verhelfe (Tac. ann. VI 45. Suet. a. a. O., vgl. 26. Dio a. a. O., vgl. LIX 10, 6. Philo leg. ad Gaium c. 6. 8, vol. II p. 551. 554 Mang.; hier wird gesagt, daß sie sich ohne Wissen ihres Gatten der Liebe zu Gaius hingab; auch aus Sueton ist nicht die Mitwissenschaft Macros zu ersehen, aber Dio LIX 10, 6 sagt, daß Gaius zynisch genug war, Macro als Zuhälter zu bezeichnen, und daß dieser schimpfliche Vorwurf auch auf ihn selbst zurückgefallen sei). Dies geschah, indem Macro den Tod des alten Kaisers beschleunigen half, Tac. ann. VI 50. Suet. Gai. 12. 26; Tib. 73 (nur der hier zitierte ältere Seneca widerspricht dieser Version). Dio LVIII 28, 3. Trotzdem wurden E. und ihr Gatte (nach Philo auch ihre Kinder) im J. 38 zum Selbstmord gezwungen, Dio LIX 10, 6. Suet. Gai. 26. Philo leg. ad Gaium c. 8 p. 554; in Flaccum c. 3 p. 519.