Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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christlicher König des abessinischen Aithiopen, 525 n. Chr.
Band V,2 (1905) S. 23272328
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Elesbaas (Ἐλεσβαάς Nonnosos bei Photios cod. 3 p. 2 b 2 Bekk. = FHG IV 179. Theoph. Chronogr. p. 169, 14 de Boor; auch Ἐλεσβάς Acta Arethae [bei Boissonade Anecdota Graeca V] p. 3, Ἐλεσβόας Joh. Malal. p. 458, 17, Ἐλεσβαάν Kosmas II p. 140–143 [ed. Montf.] genannt; bei Procop. bell. Pers. I 20 ist der Name zu Ἐλλησθεαῖος und Ἐλλισθεαῖος verderbt), christlicher König der abessinischen Aithiopen, ein Zeitgenosse Iustins I. und Iustinians, der wegen seiner Frömmigkeit im Morgen- und Abendlande großen Ruhm genoß; Procop. a. a. O. Acta Arethae a. a. O. Er unternahm zwei Feldzüge gegen die südarabischen, heidnischen und jüdischen Homeriten (s. d.) und ihren christenfeindlichen König Dunaas (arab. Dhu-Nuwâs). Der erste (ca. 518) endete mit der Besiegung des Dunaas, an dessen Stelle E. einen christlichen Vizekönig einsetzte; Kosmas a. a. O. Als später Dunaas die Herrschaft wieder an sich gerissen hatte und neue Grausamkeiten gegen die Christen beging, kam es im Frühling 525 zu einem zweiten, größeren Kriege, über den namentlich die Acta Arethae p. 44ff. Procop. a. a. O. und Joh. Malala p. 456ff. berichten. Für das politische Ansehen, das E. im Abendlande genoß, spricht der Umstand, daß Iustinian zweimal eine Gesandtschaft an E. schickte, um seine Hilfe gegen den Perser Kawades zu gewinnen und ihn zu veranlassen, den Zwischenhandel zwischen Indien und den römischen Ländern selbst in die Hand zu nehmen, Procop. a. a. O. Joh. Malala p. 457f., vgl. auch Theoph. p. 244, 15. Mit der zweiten Gesandtschaft war Nonnosos betraut; Nonn. a. a. O. Nach langer Regierung soll E. die Krone niedergelegt und das Mönchskleid genommen haben; Aeta Arethae p. 60f. Nicephor. XVII 6 (II 741). Das griechische E. gibt den aithiopischen Königsnamen Ela Aṣbâḥ, Ela Aṣbeḥa und ähnlich wieder, der sich in den einheimischen Königslisten findet. Vgl. A. Dillmann Zur Geschichte des axumitischen Reichs im 4–6. Jhdt. (Abh. Akad. Berl. 1880).

Die arabischen Berichte wissen nur von einem Feldzuge des abessinischen Königs (nağāši) gegen Südarabien um jene Zeit. Er erscheint als Folge der Christenniedermetzelungen von Neġrān durch Dhu-Nuwâs, die nach einer syrischen Quelle in das Ende des J. 523 fallen; der Feldzug dürfte darnach in den Frühling 525 zu setzen sein. Der König handelte im Auftrage, nach anderer Angabe im Einvernehmen mit dem Kaiser, wie er sich denn auch byzantinischer Schiffe zum Übersetzen seines Heeres bediente. Nach Ḥamza al-Iṣbahâni (ed. Gottwaldt p. 134) führte der König den Feldzug selber an, nach den andern Berichten sandte er einen Feldherrn namens Arjâṭ. Nach dem Tode des Dhu-Nuwâs soll nach einem Bericht dessen Nachfolger Dhu-Ğadan den Kampf [2328] noch fortgeführt haben, aber er wurde alsbald besiegt und starb wohl noch in demselben J. 525. Vgl. Caussin de Perceval Essai sur l'hist. des Arabes avant l’islamisme I (1847) 128ff. Die Araber nennen den Namen des abessinischen Königs nicht. Dem aithiopischen Așbâḥ entspricht aber arab. Aṣbăḥ, Name eines südarabischen Fürstengeschlechts; mit einer alten südarabischen Endung würde dieser Name Asbaḥân lauten.