Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stiefmutter des Otos und Ephialtes, verriet Hermes das Versteck des Ares
Band V,2 (1905) S. 1975
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Eeriboia (Ἠερίβοια). 1) Gattin des Aloeus, περικαλλής, Mutter des Otos und Ephialtes, verriet dem Hermes auf sein Befragen den Versteck im ehernen κέραμος, wo diese Aloaden (s. d.) den Ares versteckt hatten, so daß er befreit werden konnte, Hom. Il. V 389f. Die Scholien erklären das μητρυιά zunächst fälschlich als Stiefmutter des Hermes, dann richtig durch das Antimachos-frg. 105 Ki: E. war Stiefmutter der Aloaden (deren echte Mutter ja Iphimedusa war, Schol. und Eustath. zu 385). Schol. B zu 385 nennen sie Tochter des Eurymachos, Enkelin des Hermes, womit erklärt ist, warum sie gerade den Hermes zu Hülfe rief. Der Beweggrund war Haß gegen die Kinder erster Ehe (δυσμανής, ἔγκοτος, Eustath. 560, 5. 12). Der Name wird bald als ἀερία (? Schol. D 389), bald = ὑψίλαλος ἠερόφωνος von βοάω, bald μελάμβοος, μεγαλόβοος, ἐρίβοος, πολύβοος erklärt (von βοῦς), Eustath. p. 562, 38–42. Eine allegorische Deutung Schol. BD 385 deutet sie = στάσις wegen der ,Lautstimmigkeit‘ eines Volksaufstands für die Freiheit, Ares = θυμός, ἐπιθυμία, Otos und Ephialtes = Unterricht (δι' ὤτων und αὐτομάτως ἐψαλλόμενος λόγος), Hermes = λόγος, der die in der Jugend durch μάθησις gebändigte ἐπιθυμία infolge Volksaufrufs und -Aufruhrs gegen Landesfremde entfesselte (!).