Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt im Binnenland des südlichen Euboia
Band V,2 (1905) S. 1890
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Dystos (Δύστος), Stadt im Binnenlande des südlichen Euboia, bei dem jetzigen gleichnamigen Dorfe, in einem abflusslosen Becken, das im Norden von sanften Glimmerschieferhöhen, im Süden von kahlen Marmorbergen umfasst ist. Die tiefste Stelle des Beckens nimmt ein Sumpfsee ein, an dessen Ostufer ein isolierter Marmorhügel die ansehnlichen Reste der alten Stadt (Ringmauern und zahlreiche Wohnhäuser im Inneren aus dem 5. vorchristlichen Jhdt., auch ein mittelalterlicher Turm) trägt. Die Stadt war von Dryopern gegründet; in makedonischer Zeit kam sie zu Eretria. Ein Contract Eretrias zur Entwässerung eines Sumpfes (Inschrift Ἐφημ. ἀρχ. 1869, 317) bezieht sich wahrscheinlich auf den See von D. An der Westseite des Sees zieht die Strasse von Chalkis nach Karystos vorbei; dort liegen die Ruinen eines alten Castells. Steph. Byz. Bursian Geogr. II 428f. Lacroix Iles de la Grèce 421. Geologie: Teller Denkschr. Akad. Wien. Math. nat. Kl. XL 148. Ruinen: Bursian Arch. Ztg. 1855, 139; Ber. Sächs. Ges. d. Wiss. 1859, 136ff. Spratt Transact. roy. soc. of litt. II ser. vol. II 246ff. Girard Arch. miss. scient. II 1851, 726ff. und besonders Wiegand Athen. Mitt. XXIV 1899, 458 mit Plan.