Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in Assyrien am östlichen Tigrisufer, heute Imâm Dûr südlich von Tekrît
Band V,2 (1905) S. 1846
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Dura. 1) Stadt in Assyrien. Molon, der gegen Antiochos III. aufständische Satrap von Medien, bemächtigte sich im J. 221 v. Chr. nach Polyb. V 48, 16 Parapotamiens bis zur Stadt Europos (= D. Nr. 2 am Euphrat) und Mesopotamiens bis D. (τὰ Δοῦρα); dass unter letzterem D. am Tigris zu verstehen ist, kann als sicher gelten (Bedenken über die Bedeutung dieser Stelle des Polybius äussert Droysen Hellenism. III 2, 309). Im folgenden Jahre entsetzt Antiochos D. wieder und steigt von hier über das Ὀρεικόν-Gebirge – jedenfalls der Djebel Ḥamrîn, vgl. G. Hoffmann Ausz. syr. Akt. persisch. Märtyr. 253 – in die Landschaft Apolloniatis hinab. Polyb. V 52, 2, vgl. auch Niese Gesch. der griech. und maked. Staat. II 369. Nach Iulians Tode rückte dessen Heer unter Iovians Führung am Tigris entlang über Charcha (= das heutige Karḫ) nach D. Hier wurde dann von Iovian (im J. 364) der schimpfliche Friedensschluss mit dem Perserkönige Sapor abgeschlossen, der letzterem den Besitz der transtigritanischen Provinzen und von Nisibis zusprach. Ammian. Marc. XXV 6, 9.

D. entspricht sehr wahrscheinlich dem Dûr el-ḫârib der arabischen Geographen und dem heutigen Imâm Dûr am östlichen Tigrisufer, ca. drei Stunden südlich von Tekrît. Vgl. Streck Babyl. nach d. arab. Geogr. II 180 (u. XIII). v. Oppenheim Vom Mittelmeer zum pers. Golf II 217. I Der Name D. wird aus dem Assyrischen als ‚befestigte Stadt‘ (dûru) zu erklären sein.

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