Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Att. Grenzort
Band V,2 (1905) S. 17451746
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Drymos (Δρυμός, Eichenholz, Eichengestrüpp; auch wohl Maquisregion überhaupt; vgl. Neumann und Partsch Physik. Geogr. v. Griechenl. 402, 3). 1) Attischer Grenzort und (wenigstens zeitweise) Castell (Harpocr.: πόλις zwischen Attika und Boiotien; Hesych.: χωρίον καὶ φρούριον). Deinosthenes (XIX 326) nennt D. in einer Reihe mit der Gegend von Panakton (d. i. der Hochebene von Skurta): περὶ Δρυμοῦ καὶ τῆς πρὸς Πανάκτῳ χώρας μεθ’ ὅπλων ἐξερχόμεθα. Gegen Ende des 4. Jhdts. liefert D. (IG II 5, 834 b Col. II 59: ἐγ Ῥυμοῦ, sicher verbessert in Δρυμοῦ) unter strategischer Verwaltung den eleusinischen Gottheiten einen Getreidezehnten, der es in starkem Gegensatz zu den Erträgen des eigentlichen Attika vornehmlich als Weizenland charakterisiert. Schon dadurch erscheint die Lage von D. im Gebirge wie in den Ebenen von Skurta und Eleutherai ausgeschlossen; wir werden vielmehr bereits in das einst plataeische, durch die Pässe von Portais und [1746] Derveno-Sialesi besonders zugängliche Gebiet über dem rechten Asoposufer verwiesen. Dort, in der Gegend von Skolos, war schon im Altertum das Brot berühmt (vgl. die Demeter μεγάλαρτος und μεγαλόμαζος, Polemon bei Athen. III 109 b. X 416 c), und in der Neuzeit gedeiht ebenda der vortrefflichste und gesuchteste Weizen (Ulrichs Reis. u. Forsch. II 78). Thatsächlich scheint mir der Vorort dieser Landschaft, das heutige Dorf Darimar (wie die Ortsnamen Pirnári mit πρῖνος, Thymári mit θύμος), mit δρυμός zusammenzuhängen (Δαριμάρι, Δαρυμάρι, Δρυμάρι, eine Bezeichnung, die sich auch auf der französischen Karte am Südwestfuss des Hymettos an der gewöhnlich unter dem Namen Pirnári bekannten Örtlichkeit findet). Ein davon verschiedenes, rein boiotisches D. hat es schwerlich gegeben (Aristot. bei Harpocr. s. v.). Vgl. jetzt auch Text z. d. Kart. v. Att. IX S. 32.