Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Lanze
Band V,2 (1905) S. 1576
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Dory (Δόρυ), ein oberhalb der Bergküste der taurischen Halbinsel gelegener und seit der Völkerwanderung von Goten besetzter Landstrich 30 (χώρα), überaus ergiebig an Feld- und Gartenfrüchten; Iustinianus I. legte dort im Gebirg ein (φρούριον an, Procop. de aedif. III 7 p. 261; vgl. Priscian. VI 1 Dory nomen oppidi Pontici; Dosi Geogr. Rav. p. 173, 15 erweist sich dagegen als aus Theodosia verstümmelt. Die nachmals unter die Oberherrschaft der hunnobulgarischen Chazaroi geratenen Goten behielten ihre Dorfältesten, an deren Spitze ein Herzog oder τοπάρχης stand; von Byzanz aus wurden ihnen Bischöfe beigestellt. Das Concilium in Trullo im J. 692 unterschrieb Georgios Bischof τῆς Χερσῶνος τῆς Δόραντος, Mansi XI 992. Um 698 flüchtete der nach Cherson verbannte Iustinianus II. zum Chaghan nach dem φρούριον τὸ Δόρος, Nikeph. chron. 46, oder Δάρας. Theophan. chron. 574. Im Gotenaufstand im J. 786 wider den Chaghan wird in den Bergclausen τὸ κάστρον τὸ Δορὸς τῆς Γοτθίας erwähnt, Acta SS. Iunii V 191. 194. In späterer Zeit wurde die Bezeichnung der zwischen Cherson und Sugdaia gelegenen κλίματα τῆς Γοτηίας sowie der quadraginta castella(türk. Qirq-ïer) auf die heutige ,Judenburg· Čifût-kalḗ eingeschränkt; doch wird das (φρούριον von D. eher im Quellgebiet des Salghyr auf der Nordseite des Catyr-dagh, etwa bei Esky-saraï, wo sich alte Steinmauern vorfinden, zu suchen sein.