Doriskos (Δορίσκος), Küstenebene an der Mündung des Hebros in Thrakien. Dareios I. liess dort 512 v. Chr. ein gleichnamiges Castell mit starker persischer Besatzung errichten, wozu unter
[1567] Xerxes I. noch Proviantmagazine kamen, die das Heer bei der grossen Truppenschau im J. 480 v. Chr. versorgten, Herod. V 98. VII 25. 58f. 108. 121. Duncker Gesch. d. Altert. IV 5 528. VII 204. Busolt Griech. Gesch. II² 529. 670. Auch nach dem Rückzug der Perser aus Europa wurde D. von dem persischen Commandanten Maskames erfolgreich verteidigt und fiel nach dessen Tod wahrscheinlich in die Hände der Thraker zurück, Herod. VII 105f. Busolt III 1, 104. Obwohl der Platz wahrscheinlich niemals zu Athen gehörte, wurde dessen Besetzung durch Philipp II. im J. 346 v. Chr. doch als ein Eingriff in die attischen Interessen betrachtet, Demosth. VIII 64. IX 15. X 8. XIX 156. 334. Aesch. III 82. A. Schaefer Demosthenes II² 246f. 441. Als τεῖχος Δουρίσκος nennt den Ort um jene Zeit auch Skyl. 68. Im J. 200 v. Chr. wurde derselbe von Philipp V. besetzt. Liv. XXXI 16, 4. Nach Plin. n. h. IV 43 hatten dort 10 000 Mann Raum. Sonst wird D. noch erwähnt Appian. bell. civ. IV 101. Strab. VII 331 frg. 48. Mela II 28. Steph. Byz. Später erhob sich an derselben Stelle Traianopolis (s. d.). Lage 10 km. westlich von Feredschik, s. die Karte des Wiener Mil.-geogr. Inst. 13 P. Kiepert N. Atlas von Hellas IX; Formae XVII. Lolling Hellen. Landesk. 230. Grisebach Reise durch Rumelien I 157f.