19) Aus der pontischen Landschaft Amisene (deren Hauptort Amisos war), wird von Strab. XII 548 als ein μαθηματικὸς ἄξιος μνήμης κατὰ παιδείαν erwähnt. Dieser D., nicht der von Strabon an derselben Stelle und von Plin. n. h. II 248 angeführte gleichnamige Geometer aus Melos (s. Nr. 20), hat Beiträge zu den archimedischen Untersuchungen über Kegelschnitte verfasst, aus denen Eutokios (zu Archim. περὶ σφαίρας καὶ κυλ. 180ff. Heib.) die von D. gefundene Lösung des Problems, eine Kugel durch eine Ebene so zu schneiden, dass die Segmente zu einander in einem gegebenen Verhältnisse stehen, mitteilt. Daher auch die Notiz bei Vitruv. IX 9, 1 D. conum (reliquit). Über die von ihm bei der Beweisführung eingehaltene Methode vgl. Cantor Vorles. über Gesch. der Mathem. I² 383. Zeuthen Die Lehre von den Kegelschnitten im Altertum 250. Susemihl Litt.-Gesch. I 762, 252. 763. Auch ein Buch περὶ τῆς σπείρας hat er verfasst, aus welchem Heron. Metr. II 13 (128, 3 Schöne) einen Satz citiert. Schmidt Jahresber. CVΙΙΙ (1901) 62. Wie aus Eutok. a. a. O. 152, 20–154, 3 hervorgeht, hat D. vor dem Mathematiker Diokles (s. d. Nr. 55) geschrieben, wird also in das 2. Jhdt. v. Chr. oder spätestens an den Anfang des 1. Jhdts. zu setzen sein.