Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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von Milet Milesiakos syngrapheus
Band V,1 (1903) S. 933934
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112) Dionysios von Milet (FHG II 5) wird von Apollodor im Schiffskatalog (Schol. Dionys. Thr. 183, 8 Hilg.) als Μιλησιακὸς συγγραφεύς mit Anaximander und Hekataios, von einem gelehrten Lexikographen (Bekker Anecd. Gr. 362 = Bachmann Anecd. [934] 51, 28) für die Form Αἷμον mit Hekataios, Hellanikos und Eudoxos zusammengestellt; die einzige historische Notiz, die von ihm erhalten ist (Schol. Herodot. III 61, fehlt bei Müller), geht auf die Geschichte des falschen Smerdis. Es gab also unter dem Namen des D. von Milet eine ionische ἱστορίη aus dem 5. Jhdt., in welcher persische Geschichte vorkam; auf dies Buch gehen die beiden Titel, die bei Suidas unter Δ. Μιλήσιος ἱστορικός gestellt sind; Τὰ μετὰ Δαρεῖον ἐν βιβλίοις ε und Περσικὰ Ἰάδι διαλέκτωι. Aus jenem, selbstverständlich erst später erfundenen Titel kann man schliessen, dass die ausführliche Erzählung erst mit Dareios Tod begann; das Herodotscholion hindert eine solche Vermutung ebensowenig, wie die chronologische Gleichung, nach der Suidas s. Ἑκαταῖος D. mit Hekataios zusammen in die Zeit des Dareios um Ol. 65 (520–516) setzt. Solche Gleichungen dürfen gerade bei den ionischen Prosaikern nicht schwer genommen werden; im günstigsten Falle besagt sie, dass D.s Buch einen sehr altertümlichen Eindruck machte.