Dindari, ein 33 Decurien starker Volksstamm in Dalmatien, der, da ihn Varro bei Plin. III 143 als zum Conventus Naronitanus gehörig bezeichnet, bereits in der republicanischen Zeit wenigstens nominell unter der römischen Herrschaft stand (G. Zippel Die röm. Herrschaft in Illyrien 196f.). Wann er definitiv unterworfen wurde, ist unbekannt (J. Kromayer Hermes XXXIII 1898, 12, 4). Über seine Wohnsitze erfahren wir aus Ptolem. II 16, 8: ὑπὲρ μὲν τοὺς Δερρίοπας Δινδάριοι, ὑπὲρ οὓς Διτίωνες, dass sie sich südlich der Ditiones befanden und in der Kaiserzeit wahrscheinlich dem Convent von Salona zugeteilt waren (Zippel 198. H. Kiepert Formae orbis antiqui XVII Beiblatt 6). Zippel 197 sucht sie ,etwa zwischen den Flüssen Vrbas- und Bosna und W. Tomaschek, dem Kiepert a. a. O. folgt, versetzt sie Mitt. der geogr. Gesellsch. in Wien 564 an die obere Bosna, an die Stavnja und in das Thalgebiet der
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Krivaja, was wohl nicht richtig ist, da die Ditiones, wie A. Bauer Arch.-epigr. Mitt. XVII 139f. höchst wahrscheinlich gemacht hat, viel westlicher sassen, zu beiden Seiten der dinarischen Alpen hei Rastello di Grab, im Quellgebiete der Krka, Una und des Unac. Sie dürften, da sie auch Ptolemaios unter den Stämmen Dalmatiens anführt, noch zu Beginn des 2. Jhdts. eine Gaugemeinde gebildet haben. Auf dem Bleiringe unbekannter Provenienz, CIL III 10189, 16 (vgl. C. Zangemeister Mitt. des german. Nationalmuseums 1890, 42) kommt der vom Stammnamen abgeleitete Personenname Dindarius vor: Dindari vivas et invidis ment(u)la(m).