Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Aufschrift auf Münzen
Band V,1 (1903) S. 245
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Derronikos Δερρονικός, wird (in rückläufiger Schrift) auf Münzen gelesen, die auf der Vorderseite ein Stiergespann oder auch einen bärtigen Mann in einem Stiergespann, auf der Rückseite ein vertieftes, vierfach geteiltes Quadrat oder ein Triquetrum zeigen. Man hielt nach Bompois Vorgang (Rev. arch. 1866 Taf. XXII und XXIII und 1867, 124ff.) bisher diesen Namen für den eines Königs oder Fürsten der Odomanten; vgl. vor allem Head HN 180. Cat. of Brit. Mus., Macedonia p. XXIIIff. 150ff. Indessen Gaebler hat auf einer dieser Münzen die Aufschrift Derronikon erkannt und sie aus diesem Grunde (nach Analogie von Bisaltikon) einer bisher unbekannten Völkerschaft, den Derronen, zugewiesen, deren Wohnsitze er mit Wahrscheinlichkeit (vgl. Steph. Byz. s. Τορώνη]. Strab. VII 330 frg. 31. 32. Pomp. Mela II 34, oben Derris Nr. 2) auf der Halbinsel Sithonia ansetzt (Ztschr. f. Numism. XX 289ff.). Er verlegt die betreffenden Münzen in den Ausgang des 6. Jhdts. (Head ungefähr 480) und hält sie für Dekadrachmen der euboeisch-attischen Währung.

[Kaerst. ]