6) Verfasserin eines allegorischen Commentars zu Homer, einigemale ausdrücklich citiert in den Homerscholien und von Eustathios, Schol. Ambros. zu Il. I 591. Schol. AD zu Il. II 205. Schol. BT zu Il. V 722. Eustath. p. 560, 37. 598, 41. 719, 44. 1154, 41. 1597, 59; ausserdem angeführt im Schol. V zu Lukian. Ikaromen. 23 und zusammen mit Herakleitos (dem Verfasser der Ἀλληγορίαι Ὁμηρικαί), Kornutos und Palaiphatos genannt von Ioannes Tzetzes im Prooemium seiner allegorisierten Odyssee (Anecd. gr. ed. Matranga I 225). Ein grösseres zusammenhängendes Bruchstück (zu Il. I 1–560) glaubt Ludwich in einem Wiener Iliascodex (Vindob. philol. gr. 49 fol. 8r–12r) gefunden zu haben. Usener, der das Werk in das 4.–5. Jhdt. setzte, hielt den Verfassernamen Δημώ für eine Fiction, während Ludwich die Echtheit des Namens mit Recht verteidigt. Ludwich weist auch nach, dass die Verfasserin u. a. die Ἑλληνικῶν παθημάτων θεραπευτική des Kirchenhistorikers Theodoretos benutzt [346] und einige Gelehrtencitate daraus entlehnt hat; ihre Lebenszeit fällt demnach frühestens in die zweite Hälfte des 5. Jhdts., H. Usener Rh. Mus. XXVIII (1873) 414–417. A. Ludwich in der Festschrift für Ludwig Friedländer (Leipzig 1895) 296–321 u. Ind. lect. Regim. 1895.