Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Militärisch
Band IV,2 (1901) S. 22452246
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Decanus. 1) Militärisch a) ein Unterofficier des spätrömischen Heeres, der ein Contubernium (s. d.) von 10 – nicht 9, wie Masquelez bei Daremberg-Saglio Dict. I 1489 unrichtig behauptet – Soldaten befehligte; vgl. Veget. II 8. 13. Modest. de vocab. rei milit. 9. Nach Cagnat (Daremberg-Saglio Dict. II 31) standen in einer Legion 550 solcher Decani, vgl. auch Marquardt St.-V. II² 607. Inschriftlich werden dieselben nicht erwähnt, b) Ein höherer Flottenofficier, der allerdings nur auf einer einzigen, zu Alexandria gefundenen griechischen Inschrift (zuerst von Néroutsos-Bey Bulletin de l’institut égyptien XIII 175–177 veröffentlicht, dann von Ferrero L’ordinamento delle armate romane 161f. und zuletzt in den Leipziger Studien XV 377f. behandelt) erwähnt wird; vgl. auch Mommsen zu CIL X 3340. Danach huldigten die δεκανοί einer der beiden praetorischen Flotten, der misenatischen oder ravennatischen (s. o. Mommsen Bd. III S. 2635ff.), nicht der alexandrinischen, wie Néroutsos-Bey fälschlich meint, 166 n. Chr. den Kaisern Marcus und Verus. Über ihre Stellung erfahren wir aus der Inschrift nichts. Wahrscheinlich führten sie, da D. den bezeichnet, der über 10 gesetzt ist (Augustin de morib. eccles. cathol. 67), den Oberbefehl über eine δεκαναία, d. i. ein Geschwader von 10 Schiffen (vgl. Polyb. XXII 10, 4. XXIV 6, 1. Diod. XIV 103, 3) und sind wohl mit den [2246] auf zahlreichen Inschriften genannten Nauarchi, den Geschwadercommandanten (Näheres s. unter Nauarchos), identisch; vgl. Leipziger Studien XV 381).