Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Göttin d. Fruchtbarkeit
Band IV,2 (1901) S. 2054
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Damia, eine alte Göttin der Fruchtbarkeit, ist zusammen mit Auxesia in Epidauros, Aigina und Trozen verehrt worden. Auch für Sparta ist ihr Cult durch eine Weihinschrift an Ζεὺς Ταλετίτας, [Αὐξη]σία und Δαμοία bezeugt; vgl. F. Dümmler Bd. II S. 2616—2618. Sie wird ursprünglich der Demeter wesensgleich sein. Den Dümmlerschen Ausführungen hinzuzufügen ist jetzt eine archaische Felsinschrift, die F. Hiller v. Gaertringen im J. 1896 in Thera (Santorin), südlich vom Heiligtum des Apollon Karneios, entdeckt hat. Unter den vielen dort gefundenen Namen von Gottheiten, die meist neben ziemlich unregelmässigen, flachen Einarbeitungen in den blauen Kalkfels gehauen sind, finden wir neben einem in den Fels gehauenen runden Loch die Namen Λοκ(h)αία Δαμία (IGIns. III 361; vgl. F. Hiller von Gaertringen Die archaische Cultur der Insel Thera. Berlin 1897, 19; Die Insel Thera in Altertum und Gegenwart I 1899, 150). Auf Loeschckes Rat hat v. Hiller zuletzt die offenbar allein richtige Ansicht vertreten, dass Lochaia der aeginetischen Auxesia genau entspricht, und Lochaia und D. als Geburtsgöttinnen aufzufassen sind. Über die Verehrung der D. in Rom unter dem Namen Bona Dea s. o. Bd. III S. 690.

[Kern.]