3) M. Cossutius Cerdo, Freigelassener des Marcus, römischer Bildhauer aus dem Anfang der Kaiserzeit. Seine Signatur tragen zwei 1775 von G. Hamilton in der sog. Villa des Antoninus Pius bei Cività Lavinia (Lanuvium) gefundene, jugendliche Panstatuen, die als genaue Pendants gearbeitet sind; jetzt im Brittischen Museum (abgeb. Anc. Marbl. of the Brit. Mus. II 33. 43, die eine auch Brunn-Bruckmann Denkm. 47). Furtwängler Meisterw. 479 hat gezeigt, dass diese Statuen nach einem berühmten Original copiert sind, von dem wir auch noch weitere Nachbildungen (in Petersburg, London, des Kopfes allein in verschiedenen Sammlungen) besitzen, und das mit grosser Wahrscheinlichkeit einem Schüler des Polyklet zuzuweisen ist. Ist es schon dadurch wahrscheinlich, dass C. zu der von Pasiteles in Rom gegründeten Copistenschule gehörte, so erhält diese Annahme eine erfreuliche Bestätigung durch die von Kaibel (Herm. XXII 156. IGS I 1250) aufgewiesene Künstlerinschrift eines früher in Villa Borghese befindlichen, jetzt verschollenen Statuenfragments, die nach der Weise der Kaiserzeit in den Gewandfalten angebracht war: Μαᾶρκος Κοσσούτιος Μενέλαος ἐποίει. Diesen Cossutius Menelaos identifiziert Kaibel gewiss richtig mit dem Meister der berühmten Ludovisischen Gruppe, dem Schüler des Stephanos und Enkelschüler des Pasiteles, so dass er der Freigelassene desselben Mannes war, wie Cerdo. Letzterer ist vielleicht identisch mit dem M. Cossutius, dessen Namen nach einer von Kaibel veröffentlichten Notiz des Cyriacus ein von diesem auf einer griechischen Insel gesehener Marmoraltar trug. Brunn Künstlergesch. I 609. Overbeck Griech. Plast.⁴ II 489. Loewy Inschr. gr. Bildh. 376. IGS I 1249. Furtwängler a. a. O. u. XL. Berl. Winckelmannsprogr. 1880, 29, 1.