Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Merula, L. cos. 87 v. Chr.
Band IV,1 (1900) S. 14071408
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272) L. Cornelius Merula war Flamen Dialis [1408] und wurde 667 = 87 von dem Consul Cn. Octavius nach der Vertreibung des L. Cornelius Cinna (Nr. 106) an dessen Stelle zu seinem Collegen ernannt (Vell. II 20, 3. Plut. Mar. 41, 1. 45, 4. Appian. bell. civ. I 65f.). Bei der Rückkehr der Demokraten nach Rom legte er unter dem Druck der allgemeinen Verhältnisse das Consulat nieder (Vell. II 22, 2. Diod. XXXVIII 3. Appian. I 70; consularis Val. Max. IX 12, 5). Trotzdem musste er darauf gefasst sein, der Schreckensherrschaft des Marius und Cinna als einer der ersten zum Opfer zu fallen; es wurde nur zum Schein ein gerichtliches Verfahren gegen ihn eingeleitet, denn sein Tod war beschlossene Sache. Er legte daher im capitolinischen Iuppitertempel die Abzeichen seiner Priesterwürde nieder, verfluchte seine Feinde und schnitt sich darauf selbst die Adern durch. Sein Amt blieb nach seinem Tode 75 Jahre lang unbesetzt (Vell. Val. Max. Tac. ann. III 58. Flor. II 9, 16, daraus Augustin. civ. dei III 27. Appian. I 74. Dio LIV 36, 1).