Conger, der γόγγρος der Griechen, der Meeraal, der jetzt im Kykladenmeer μουγκρίον oder ἐγχέλυον genannt wird. Vgl. Aubert-Wimmer Arist. Tierkunde I 126. Nach Nikander (Athen. VII 288 c) hiess er auch γρύλλος, doch scheint Diphilos beide zu unterscheiden (Athen. VIII 356 a). Aristoteles rechnete ihn zu den Knorpelfischen (σελάχη, Ael. XI 37) und beschreibt ihn als langen, glatten Fisch (h. a. I 5, 8 B. Plin. VIII 72), der nur zwei Flossen hat. Auf jeder Seite hat er zwei Kiemen, eine mit einer, die andere mit zwei Reihen (h. a. ΙΙ 13, 41, vgl. Plin. VIII 73), ferner eine kleine Speiseröhre (II 17, 45), während ihm Eierstöcke bald zugeschrieben (h. a. VI 17, 176), bald abgesprochen werden (III 10, 68). Er nährt sich von Polypen (VIII 2, 217. Plin. IX 185), während ihm die Muräne gefährlich wird (IX 2, 257. Plin. IX 185. Ael. V 48), und hält sich eine Zeit lang verborgen (VΙΙI 15, 234. Plin. VIII 57). Er unterscheidet zwei Arten: die λευκοὶ γόγγροι sind Fische der hohen
See, die μέλανες γόγγροι kommen sowohl in der hohen See als in der Nähe des Landes vor (VIII 13, 231. Opp. hal. I 113). Sie nähren sich von Fleisch (VIII 2, 218) und fressen einander (VIII 2, 218. Ovid. hal. 115; vgl. Birt De hal. Ovidio falso adscriptis 112). Die grössten Meeraale wurden an der Küste des südlichen Spaniens gefangen (Strab. III 145), berühmt waren auch die von Sikyon (Eudoxos bei Athen. VII 288 c. Archestratos bei Athen. VII 293f. Philemon Com. II 500 K.). Man kochte ihn mit Grünzeug in Salzlauge (Archestratos bei Athen. VII 293f.). Er galt für weniger schmackhaft und nahrhaft als der Flussaal, aber für leichter verdaulich (Diphilos bei Athen. VIII 355 d, aus ihm Hikesios Athen. VII 288 c und Xenokrates bei Orib. I 135). Träume von ihm bedeuten, dass Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen (Artemid. oneir. I 14, 109 H.).