Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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C. f. Vestalis, C. Vermutl. proc., 2. H. des 1. Jh. v. Chr.
Band IV,1 (1900) S. 104105
GND: 1185089756
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62) C. Clodius C. f. Vestalis. Gold- und Silbermünzen, [105] die wahrscheinlich zwischen 717 = 37 und 738 = 16 v. Chr. geprägt sind, tragen auf der Vorderseite neben dem Kopfe der Flora die Aufschrift C. Clodius C. f., auf der Rückseite die Legende Vestalis neben der Darstellung einer sitzenden Frau (Vestalin?) mit der Opferschale in der Hand (Babelon Monn. de la républ. Rom. I 354 [die Bemerkungen Babelons p. 352f. sind irrig]. Mommsen Berl. Ztschr. f. Numism. XV 1887, 202ff., wo die früheren Aufstellungen Mommsens Röm. Münzwesen 659. 741 berichtigt sind). Dass C. diese Münzen als IIIvir monetalis prägte, ist wenig wahrscheinlich, da dieser Titel nicht fehlen dürfte. Vielleicht hatte, wie Bormann vermutet, C. das Recht der Münzprägung in einer anderen Stellung, die uns die Inschriften CIL XI 3310 a. 3311 (Forum Clodi) kennen lehren. Die erstere lautet: C. Clodio C. f. Vestali proco(n)s(uli) Claudienses ex praefectura Claudia urbani patrono; in der anderen Inschrift (s. Nr. 63) war C. wohl gleichfalls als [pro]cos. genannt. Welcher Art der Proconsulat des C. war, ist unbekannt; Mommsen (a. a. O. 205) erinnert an den ungefähr gleichzeitigen Proconsulat des L. Piso pontifex in der Transpadana (s. o. Bd. III S. 1396). Die Inschrift XI 3310 a führt Bormann (XI p. 502) zu dem Schlusse, dass entweder C. selbst in seinem Proconsulat oder einer von dessen Vorfahren die Via Clodia in Etrurien angelegt und Forum Clodii (praefectura Claudia Foroclodi) gegründet habe. Der patricischen Gens Claudia hat C. kaum angehört; Claudia Quinta, an die Mommsen (a. a. O.) wegen des oben erwähnten Münzbildes dachte, erscheint erst bei späten Schriftstellern als Vestalin (vgl. o. Bd. III S. 2899 Nr. 435). C. war der Vater des Folgenden.

[Groag. ]