Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Wildbäder in d. Oitaia an d. Enge v. Pylai
Band III,2 (1899) S. 2529
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Chytroi (οἱ Χύτροι = Kochtöpfe, von der topfartig ausgehöhlten Gestalt), Name von Quellen und anderen Höhlungen, dann auch von Ortschaften.

1) Wildbäder in der Oitaia an dem berühmten Pass Στενόν oder der Enge von Pylai, wie die Anwohner sagten, dem berühmten Defilé von Thermopylai, am Fuss des Kallidromos, des östlichen Ausläufers des Oitegebirges in der Nähe der κώμη Ἀνθήλη, östlich vom Heiligtum der Demeter Amphiktyonis, dem Heiligtum des eponymen Heros Amphiktyon und den Sitzen für die Amphiktionenabgeordneten. Zwei sehr klare Hauptquellen und mehrere kleinere, wie sonst oft dem Herakles geweiht, der dort einen Altar hatte (Herodot. VII 176, daraus Eustath. Dionys. per. 437. Strab. IX 428), mit jetzt 39–41° warmem, stark schwefelig riechendem Wasser mit erheblichem Gehalt an Schwefelwasserstoff (Kl. Stephanos La Grèce au point de vue naturel etc., Par. 1884, 396), heilsam gegen Rheumatismus, syphilitische und Hautkrankheiten, gaben dem Pass den von den übrigen Griechen des Altertums vorzugsweise gebrauchten Namen Thermopylai. Ihr Wasser war in Badebecken gefasst, die die Umwohner Χύτροι hiessen. Pausanias IV 35, 9 (wo auch wegen des Zusatzes κολυμβήθραν, ἥντινα ὀνομάζουσιν οἱ ἐπιχώροι Χύτρους, das Wort als Eigenname zu fassen ist) berichtet, dass das Wasser, das in das Χύτροι γυναικεῖοι genannte Becken floss, besonders klar war. Der Sophist Herodes Attikos liess neue κολυμβήτρας herstellen, Philostrat. vit. sophist. [2530] II 1, 5. L. Ross Griechische Königsreisen I 90. K. Bursian Geographie von Griechenland I 93.