Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ort n. vom Imavos und s. von den Kasiabergen
Band III,2 (1899) S. 2203
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Chaurana, Ort nördlich vom Imavos und südlich von den Kasiabergen, östlich von den Chaitai, Vorort der Chauranaioi Skythai, Ptol. VI 15, 3. 4; Ammian. Marc. XXIII 6, 63 fügt die merkwürdige Notiz hinzu urbs, quae Persis paruit, vielleicht eine Erinnerung an die von Ktesias und Herodot überlieferte Sage vom Ameisengold, welches die Baktrianoi aus der nördlich von Indien gelegenen Einöde holten; Ael. h. a. III 4 verlegt in diese Einöde den Grenzfluss der Issedones Καμπυλῖνος. Das meiste Gold Indiens stammt aus den Hochflächen von Tibet, aus dem ,Goldbezirk‘ Ḥâtaka-dêça nahe dem Kailâsa; gebracht wurde es von den Khaça, Kulinda und Tangaṇa. Die sinischen Annalen erzählen vom ,Frauenreich‘ Niü-kuë, welches 20 Tagreisen südlich von Chottan lag und reich war an Gold, Moschus und Salz; Hyuan-Thsang fand dieses Reich östlich von Ladak; es hiess indisch Suvarṇa-gôtra ,Goldgeschlecht‘. Im Tarîch-i- Rašîdî wird ,Gold-Tibet‘ geschildert als Sitz der nomadischen Tribus Dul.pa (von tib. rdul ,Goldstaub‘). Neuere Berichte, Journ. geogr. soc. XLVII 102ff., erzählen von den Goldgruben der drei Kreise im Bereich des ,Eisgebirges‘ Gangs.ri; diese drei Kreise heissen tibetisch skor.gsum, von kôr, skôr, akhor, kho.ra ,Kreis‘, und dieses Wort ist sicher schon in dem antiken Ch. als Basis enthalten.