Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Erzieher d. Söhne d. Germanicus
Band III,2 (1899) S. 16311632
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Carus. 1) Erzieher der Söhne des Germanicus (Ovid. ex Pont. IV 13, 47–48), an welchen Ovid ex Pont. IV 13 in dem Wunsche richtet, C. möge den Einfluss, den er durch seine Stellung besitzt, für die Zurückrufung Ovids geltend machen. Ovid nennt ihn seinen treuen und teuren Freund (v. 1 und 2; vgl. auch v. 44), mit dem er durch das Band gemeinsamer Bestrebungen verknüpft sei (v. 43). Dass Ovid damit auf Dichtungen des C. hindeutet, beweist v. 11–12, welche eine Anspielung auf ein Epos des C. über Hercules enthalten. Wegen seiner Heracleis erwähnt ihn Ovid auch im Dichterkatalog (ex Pont. IV 16, 7–8). Die auffallende Ähnlichkeit dieser Stelle mit trist. III 5, 42 und die Anrede care, die sich übereinstimmend ex Pont. IV 13, 2 und trist. III 5, 17 findet, hat Veranlassung gegeben, dass auch trist. III 5 nahezu einstimmig dem C. zugewiesen wird. Dagegen hat die weitergehende Vermutung von Lorentz (De amicorum in Ovidii Tristibus personis, Diss. Leipz. 1881, 46f.), dass auch trist. III 4 an C. gerichtet sei, weil v. 1 der Adressat gleichfalls care genannt wird, bei [1632] Schulz (Quaestiones Ovidianae [Diss. Greifsw. 1883] 7, 1) und bei Graeber (Untersuchungen über Ovids Briefe aus der Verbannung, Gymn.-Progr. Elberf. 1884, 12) Widerspruch gefunden. Ebensowenig gilt trist. I 9 dem C., wie Lorentz (a. O. 47f.) vorschlug (vgl. Schulz a. O. 5, 1 und Graeber a. O. 11, 2, wo vor allem auf die zeitlichen Schwierigkeiten hingewiesen wird).

[Gensel. ]