Carbantorate, Stadt der Memini in Gallia Narbonensis, Plin. n. h. III 36 (Carbantorate Meminorum, so die beste Überlieferung, Detlefsen hat Carpentoracte in den Text gesetzt; vgl. Carbantia, Carbantorigum). Das ius Latii (Plin. a. O.) hat sie, da sie auf der Inschrift CIL XII 1239 Col(onia) Iul(ia) Mem(inorum) [vgl. nr. 1159 Genio Coloniae]) genannt wird, wohl von Caesar erhalten. Ptol. II 10, 8 giebt Forum Neronis als Stadt der Memini an, und dies ist wahrscheinlich, wie bereits Valesius behauptete, mit C. identisch. In der Not. Gall. XI 10 fehlt Civitas Carpentoratensium in den ältesten Hss. Sonst wird die Stadt, das heutige Carpentras (dép. Vaucluse), nur in mittelalterlichen Quellen (unter dem Namen Carpentorate, Carpintorate, Carpentoracte) erwähnt, die Holder Altcelt. Sprachschatz s. v. verzeichnet. Nach CIL XII 1187 scheint sie zur Tribus Voltinia gehört zu haben. Die Inschrift CIL XII 1159 nennt sexviri und einen sexvir Aug(ustalis) et Flavial(is). Sonst sind die in Carpentras gefundenen Inschriften wenig ergiebig. Vgl. Desjardins Géogr. de la Gaule II 227. Longnon Géogr. de la Gaule 441f. O. Hirschfeld CIL XII p. 147.