Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Victorinus, C. cos. II ord. 183 n. Chr.
Band II,2 (1896) S. 22962297
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41) C. Aufidius Victorinus (der Vorname bei Fronto p. 75 Naber. CIL VI 2099, 1) stammte aus Umbrien (Fronto p. 75 Naber), und zwar wahrscheinlich aus Pisaurum, wo Inschriften eines Enkels (Nr. 20) und eines anderen Verwandten (vgl. unter Nr. 42) gefunden sind. Er wurde in Rom Mitschüler und Freund des späteren Kaisers Marcus Aurelius (Hist. Aug. Marc. 3, 8. Fronto p. 21. 24. 75 Naber), war daher auch wohl wie dieser um 121 n. Chr. geboren, trat auch zu dem Rhetor M. Cornelius Fronto in freundschaftliche Beziehung (Fronto p. 21. 24 Naber), vielleicht als sein Schüler, und heiratete um 155–160 n. Chr. dessen einzige Tochter Gratia (Fronto p. 181f. 200. 232ff. Naber; vgl. Orelli 1176 = Dessau 1129), die ihm mehrere Kinder gebar (Fronto p. 181. 236 Naber). Um dieselbe Zeit muss Victorinus seinem Alter entsprechend zum erstenmale das Consulat bekleidet haben; es liegt daher die Vermutung nahe, ihn mit dem C. Aucid[ius] [2297] Victorinus, Consul im Mai 155 n. Chr. mit M. Gavius [Appalius Maximus ? vgl. CIL XIV 2607] (CIL VI 2086, 23) zu identificieren, dessen Geschlechtsname nicht ganz sicher gelesen zu sein scheint. Als zu Anfang der Regierung des Marcus die Chatten einen Einfall in Germanien und Raetien gemacht hatten (Hist. Aug. Marc. 8, 7), wurde Victorinus von Marcus als Statthalter von Germania (superior) (Dio LXXII 11, 3) um 162 n. Chr. an den Rhein gesandt, um sie zurückzuschlagen (Hist. Aug. Marc. 8, 8). Bei seiner Abreise liess er einen Sohn (Victorinus sive Fronto, vgl. Nr. 19) im Hause seines Schwiegervaters Fronto zurück, wo er erzogen wurde (Fronto p. 102. 106. 111. 181f. 234 Naber). Einen andern Sohn (schwerlich hiess er Decimanus, Fronto p. 236 Naber) verlor er in Germanien im Alter von drei Jahren (Fronto p. 236 Naber); da sein Grossvater diesen nicht zu Gesicht bekommen hat (Fronto p. 234 Naber), so scheint er in Deutschland geboren zu sein, Victorinus also mindestens drei Jahre (162–165 n. Chr.) Germanien verwaltet zu haben. In dieser Zeit, wie es scheint, schrieb sein Schwiegervater an ihn die vier uns erhaltenen Briefe ad amicos I 7. 12. 13. 14 p. 179. 181–184 Naber. Später wurde Victorinus Proconsul von Africa (Dio LXXII 11, 4), wo er durch seine Strenge (vgl. Dio LXXII 11, 4) anscheinend Abneigung erregte, da die Einwohner sich später seinen Sohn als Statthalter verbaten (vgl. Dio LXXVIII 22, 4; o. Nr. 19). Kaiser Marcus richtete an ihn mehrere Erlasse; Digest. IV 4, 11, 1. XXVI 4, 3, 2. XL 1, 20 pr. Cod. Iust. IV 57, 2. Im J. 183 n. Chr. wurde Victorinus zum zweitenmale Consul (vgl. Orelli 1176 = Dessau 1129), und zwar Ordinarius mit dem Kaiser Commodus IV, Acta Arv. CIL VI 2099, 1. VI 746. 3741. VIII Suppl. 14588. CIRh 1325. IRN 6829, 3. Bull. com. VI 263, 131.

Um dieselbe Zeit etwa bekleidete er das Amt eines Praefectus urbi, Dio LXXII 11, 1. Orelli 1176 = Dessau 1129. Auch wurde ihm eine Bildsäule gesetzt, Dio LXXII, 11, 1. Aber schon um das J. 186 gab er sich selbst den Tod, ohne dass ihm Nachstellungen bereitet worden wären, Dio LXII 11, 1–2. Er war einer der bedeutendsten und rechtschaffensten Männer seiner Zeit. Schon in den zwanziger Jahren war er, wie sein Freund Marcus Caesar schreibt, stolz auf seine gewissenhafte Rechtspflege (Fronto p. 75 Naber); als Statthalter von Germanien schwor er, niemals Geschenke angenommen zu haben noch annehmen zu wollen (Dio LXXII 11, 3. Fronto p. 182 Naber); in der Beredsamkeit besass er grosses Ansehen (Fronto p. 179. 200 Naber. Dio LXXII 11, 2). Im allgemeinen heisst es von ihm: pietate, mansuetudine, veritate, innocentia maxima, omnium denique optimarum artium praecipuus vir (Fronto p. 232 Naber), vir sanctus, omnium quantum est hominum optimus (Fronto p. 233–234 Naber), καὶ ὑπὸ τοῦ Μάρκου ἐν τοῖς πάνυ τιμηθεὶς καὶ τῇ τῆς ψυχῆς ἀρετῇ καὶ τῇ τῶν λόγων παρασκευῇ οὐδενὸς τῶν καθ’ ἑαυτὸν δεύτερος γενόμενος (Dio LXX 11, 2). Vgl. über ihn Mommsen Herm. VIII 1874, 209f.

Nachträge und Berichtigungen

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Band S VI (1935) S. 18
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S. 2288ff. zum Art. Aufidius:

41) C. Aufidius Victorinus weiht als Legat von Germania superior dem Iuppiter o. m. in Mainz CIL XIII 11808.

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Band S XII (1970) S. 129 (EL)
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S. 2296 zum Art. Aufidius 41):

C. Aufidius Victorinus. Vgl. Suppl.-Bd. VI S. 18: Ergänzungen der Inschr. vom Augustusforum (Ann. épigr. 1934, 155) bietet Ann. épigr. 1957, 121; eine Rekonstruktion seines cursus honorum von H. G. Pflaum Comtes Rendus Acad. inscr. 1956, 189ff.

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Band R (1980) S. 55
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41) C. A. Victorinus, cos. I suff. im J. 155, cos. II. ord. im J. 183 n. Chr. (L) S VI. (L) S XII.