Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Lurco Suet. Caligula 23
Band II,2 (1896) S. 2293
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24) Aufidius Lurco. (C. Caesar) Liviam Augustam proaviam – – etiam ignobilitatis quadam ad senatum epistula arguere ausus est, quasi materno avo decurione Fundano ortam, cum publicis monumentis certum sit Aufidium Lurconem (so Lipsius für das hsl. Lyrgonem) Romae honoribus functum Suet. Calig. 23. Thatsächlich hiess die Mutter der Livia, der späteren Iulia Augusta, aber Alfidia (unter den Alfidii o. Bd. I S. 1475 übersehen), wie die Inschriften CIL II 1067. IX 3661 und die griechische von Samos Bull. hell. I 231 nr. 9 lehren; der maternus avus der Livia also Alfidius, nicht Aufidius. In keinem Fall kann er daher mit dem Pfauenzüchter M. Aufidius Lurco Nr. 26 identificiert werden, der als Aufidius hsl. feststeht. Aber auch bei Sueton ist der Fehler nicht in den Hss. zu suchen. Die Vermutung liegt sehr nahe und ist auch schon von Kiessling zu Horat. sat. I 5, 34 ausgesprochen, dass Kaiser Gaius zu seiner Herabsetzung der Vorfahren Livias durch den Aufidius Luscus von Fundi bei Horaz veranlasst wurde. Dann hatte Gaius vermutlich in seinem Schreiben an den Senat mit bewusster Anspielung auf Horaz bekanntes Gedicht den Avus auch als Aufidius Luscus bezeichnet. Unter dieser Annahme wird es vollkommen erklärlich, dass Sueton trotz seiner Berufung auf publica monumenta geirrt hat. Er wusste, dass Livia vornehmer Abstammung war und fand in M. Aufidius Lurco einen stadtrömischen senatorischen A. mit ganz ähnlich klingendem Cognomen. Die Beobachtung Suetons war richtig, aber seine Widerlegung unzulänglich, weil er, durch Gaius irre geführt, übersah, dass jener Avus überhaupt kein Aufidius, sondern ein Alfidius gewesen war.

[Klebs. ]