2) Atina (Ἀτίνα Ptol. III 1, 62; Einwohner Atinas, Plin. III 63), Stadt der Volsker im Innern von Latium, an den Quellen des Melpis, sehr alt (prisca A. Martial. X 92, 2; aber ob bei Vergil Aen. VII 630 der Name richtig überliefert ist, kann bezweifelt werden; vgl. Hülsen Berl. philol. Wochenschr. 1889, 36), aber in der römischen Geschichte selten genannt (Liv. IX 28 ist vielmehr auf Atella, Diodor. XX 80 auf Calatia zu beziehen). Im J. 290 wurde das Gebiet der Stadt von den Römern verheert (Liv. X 39). Zu Ciceros Zeiten war es eine volkreiche Praefectur (pro Planc. 8), später ein Municipium (irrig die Angabe des Liber colon. 230, dass es von Nero zur Colonie gemacht sei). Es gehörte zur Tribus Teretina (Kubitschek Imp. Rom. tributim discr. 13). Gelegentlich erwähnt von Sil. Ital. VIII 397; inschriftlich CIL IX 2318. 2354. Noch jetzt Atina mit Ruinen polygonaler Mauern, eines Aquäducts u. a. (R. K. Craven Excursions in the Abruzzi,
[2105] London 1838, I 61f.). Lateinische Inschriften aus A. CIL IX 5044–5141 a u. s. w.