Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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König der Skythen
Band II,2 (1896) S. 19011902
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Ateas (Ἀτέας, bei lateinischen Autoren Atheas), König der Skythen um die Mitte des 4. Jhdts. v. Chr. (Strab. VII 307). Sein Reich war, gegenüber den früheren Wohnsitzen der Skythen, wahrscheinlich infolge des westlichen Vordringens der Sauromaten, weiter nach Süden vorgeschoben, und hieraus erklären sich wohl auch die Streitigkeiten des A. mit den Byzantiern (Clem. Alex. strom. V 31 p. 240) und den Triballern, die er zur Flucht nötigte (Front. strat. II 4, 20. Polyaen. VII 44, 1). Im J. 339, nach der Belagerung von Byzanz, unternahm Philippos II. von Makedonien, dessen thrakische Herrschaft auch durch die Verschiebung des skythischen Reiches berührt wurde, einen Kriegszug wider ihn (Trog. prol. 9. Iust. IX 2, 10. Aeschin. III 128f.) Nach der Erzählung des Trogus hatte A., von den Bewohnern von Istros bedrängt, Philippos um Hülfe gebeten, nachher aber, als er aus seiner bedrängten Lage befreit war, sich gegen eine skythische Expedition des makedonischen Königs erklärt. Dieser zog aber mit einem Heere gegen ihn; A. selbst fiel im Kampfe in der Nähe der Donau (Iust. IX 2. Oros. III 13, 4ff. [Luc.] Macrob. 10). Einzelne Aussprüche des A. bei Plut. apophth. 174 E; de Alex. [1902] M. fort. II 1; an seni 16; non posse suav. 13, 5. Vgl. Niebuhr Kl. Schr. I 378. v. Gutschmid Kl. Schr. III 441ff. Schaefer Demosth. II² 517ff.