2) Stadt darin (auch Ἀτάρνα, Ἀτάρνη, Atarnea), die Ruinen Kaléh-Agili genannt, zwischen Kabakúm (= unter dem Sande, vielleicht richtiger grober Sand) kaléh und Dikeli-kiöi (1 Stunde nordöstlich). Die Akropolis hat mehr als 200 m. Höhe. Die Stadt lag auf den Terrassen ringsum (vgl. die Anlage von Assos). Dreifacher Mauerring, Sicherheit der Lage, Diod. XIII 65. Die Chier bekamen (404) und behielten bis 397 für den Verrat des Paktyes, des Verschwörers gegen Kyros, das Gebiet (Herodot. I 160 gegen Plut. mal. Herod. 20. Paus. IV 35, 10, s. Astyra Nr. 3). Histiaios fällt auf dem Gebiet von A. dem Harpagos in die Hände. Xerxes zieht durch die Kaïkosebene an A. vorüber, Herodot. VIII 42. Hermotimos fängt den Sclavenhändler Panionios aus Chios, Herodot. VIII 106. 410 bekriegten vertriebene Chier von der Akropolis von A. aus ihre Vaterstadt (401 unabhängig) und werden nach grossen Anstrengungen von Derkyllidas 397 hinausgeworfen, Drakon aus Pellene als Befehlshaber eingesetzt (Xen. hell. III 2, 11). Um 360 des Eubulos von Bithynien (Strab. XIII 610), um 350 des Hermeias, Ἀταρνέος ἔντροφος, Herrschaft (Boeckh Kl. Schr. VI 202ff.; 348–345 Aristoteles in Assos und A.). 345 wieder persisch. Infolge ungünstiger Natureinflüsse (Paus. VII 2, 11) verödete die Stadt allmählich, so dass Plinius (n. h. V 32. XXXVII 56) sagt, sie sei früher ein oppidum gewesen und zu einem pagus heruntergesunken. Doch existieren Münzen aus der Zeit des Augustus und des Antoninus Pius, Mionnet Suppl. V 297f. Head HN 449. Aus den Goldbergwerken zwischen A. und Pergamon holten die lydischen Könige ihren Reichtum, Strab. XIV 680. Lolling Athen. Mitt. IV 1879, 1ff. Schuchhardt S.-Ber. Akad. Berl. 1887, 1209. Thraemer Pergamos 215ff. 279. Judeich Kleinas. Stud. 31 u. ö.