Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sternbild der Jungfrau
Band II,2 (1896) S. 1795
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Astraia (Ἀστραία). 1) ,Die Sternenjungfrau‘, zuerst bei Ovidius (met. I 149f.), wohl nach hellenistischer Quelle, vorkommende Benennung des Sternbildes der Jungfrau, das bereits Aratos (Phain. 96ff.) mit Dike identifiziert und zur Tochter des Astraios (s. d. Nr. 4) macht, indem er zugleich auf sie das hesiodische (Erga 197ff.) Märchen von Aidos und Nemesis überträgt, die im goldenen Zeitalter segenspendend unter den Menschen weilten, aber im eisernen dem verwilderten Menschengeschlecht entweichend zu den Unsterblichen zurückkehrten; vgl. Eratosth. Katast. 9. Nigid. Fig. Schol. Germ. 95 p. 388 Eyss. Robert Eratosth. 82. Kaibel Herm. XXIX 85f. Entsprechend der hesiodischen Aidos gesellt ihr Iuvenalis (VI 19f.) die Pudicitia, während Martianus Capella (II 174 Eyss.) sie statt mit Nemesis mit Themis und Erigone identificiert. Vgl. auch die Darstellung auf dem pergamenischen Altarfries (Puchstein S.-Ber. Akad. Berlin 1888, 1239).