Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Rhetor aus Knidos
Band II,1 (1895) S. 13301331
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28) Rhetor aus Knidos, Sohn des bei Caesar viel vermögenden Knidiers Theopompos (nach Caesar auf Inschriften Γάιος Ἰούλιος Θεύπομπος genannt), des Verfassers einer noch zu Plutarchs Zeiten allgemein bekannten συναγωγὴ μύθων, Zeitgenosse des Strabon, der ihn ohne weitere Bezeichnung seiner Thätigkeit unter den berühmten Knidiern anführt (XIV 656). Plutarch Caes. 65 nennt ihn Ἑλληνικῶν λόγων σοφιστής und bemerkt, dass er als solcher Bekannte unter den Genossen des Brutus hatte. Den Caesar, mit dem er wie sein Vater schon von Knidos her befreundet war (App. b. c. II 116), warnte er auf seinem letzten Gange in den Senat vergebens vor der ihm [1331] von seiten der Verschwörer drohenden Gefahr (Plut. a. O. App. a. O. Zonar. X 11. Cass. Dio XLIV 18). Aus inschriftlichen Zeugnissen (angeführt von Hirschfeld 288. 290) geht hervor, dass sein Grossvater auch A. geheissen hat, dass er – jedenfalls auf Betreiben des Augustus, der sich ihm für seine Anhänglichkeit an seinen Oheim und Adoptivvater erkenntlich zeigen wollte – noch bei Lebzeiten mit τιμαῖς ἰσοθέοις ausgezeichnet und ihm zu Ehren alle fünf Jahre Ἀρτεμιδώρεια gefeiert wurden, dass endlich noch zu Traians Zeit die Nachkommen dieser Familie bei den Knidiern in hohem Ansehen standen. Über A. vgl. Hirschfeld Journ. of Hell. Stud. VII 1886, 286–290. Hillscher Jahrb. f. Philol. Suppl. XVIII 1892, 379. Susemihl Gr. Litt.-Gesch. II 52, 97. 685.