Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
I., Tochter des thrakischen Königs Lysimachos etwa 280 v. Chr.
Band II,1 (1895) S. 12811282
Arsinoë I. in der Wikipedia
Arsinoë I. in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register II,1 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|II,1|1281|1282|Arsinoë 25|[[REAutor]]|RE:Arsinoë 25}}        

25) Arsinoë I., Tochter des thrakischen Königs Lysimachos (Paus. I 7, 3. Schol. Theokr. XVII 128). Aus welcher Ehe sie stammt, ist nicht überliefert; Droysen vermutet, aus der mit Nikaia (Hell. II 2, 318), Rohde (Griech. Roman. 76 Anm.) aus der mit A. (s. Nr. 26). Letztere Annahme ist nicht sehr wahrscheinlich, da bei den späteren Conflicten der beiden Frauen gerade diese wichtigste Beziehung ganz besonders aufgefallen sein müsste und auch wohl in der dürftigen Tradition einen Nachklang gefunden hätte. A. wurde die erste Gemahlin des Ptolemaios II. von Ägypten (Schol. Theokr. a. O.). Wann diese Verbindung geschlossen ist, wird nicht überliefert. Droysens Rückschlüsse aus Kallixenos Darstellung des grossen Festzuges (FHG III 58) sind nicht beweiskräftig, da dieser sicher in die Zeit der zweiten A. gehört (wegen der Worte: ἡ τοῖς τῶν βασιλέων γονεῦσι 59). Sie gebar ihrem Gatten zwei Söhne, Ptolemaios, den späteren Euergetes I., und Lysimachos (vgl. Polyb. XV 25, 2), ausserdem eine Tochter, Berenike (Schol. Theokr. a. O. Paus. I 7, 3). Danach wird die Ehe mindestens drei Jahre gewährt haben, also spätestens 281/0 geschlossen worden sein (s. u.), wahrscheinlich früher. A. ist später beschuldigt worden, mit einem gewissen Amyntas und dem rhodischen Arzt Chrysippos eine Verschwörung gegen das Leben des Königs angezettelt zu haben. Die beiden Männer wurden hingerichtet, A. aber nach dem oberägyptischen [1282] Koptos verbannt, wohl im J. 278/7 (Schol. Theokr. a. O.). Die Schuldfrage zu entscheiden, haben wir kein Material. Doch da diese Verbannung in die Zeit fällt, wo des Königs Schwester A. II. zurückgekehrt war, und da diese kurz darauf ihre Stelle ersetzte, so liegt die Vermutung nahe, dass sie den Intriguen dieser A. zum Opfer gefallen ist (s. Nr. 26; so auch Gercke Rh. Mus. XLII 271, vgl. auch Krall S.-Ber. Akad. Wien 1883, 361). Die Hypothese Niebuhrs (Kl. Schr. 230), A. sei später nach Kyrene geflüchtet und sei dort die Frau des Magas geworden, ist oben widerlegt (Apama Nr. 3). Auch für die Hypothese Ehrlichs (De Callimachi hymnis 18), dass sie vom Exil aus den Magas zum kyrenaeischen Kriege bewogen habe, fehlt es an Anhaltspunkten.