Ariake (Ἀριακή), ein Reich Vorderindiens an der Westseite von Dakhaṇ, vom Hafen Supara an bis herab zum Küstenstrich der Peiratai, wo Balaipatana stand, Peripl. mar. Erythr. 14. 41. 54. Ptol. VII 1, 6. Âryaka bezeichnet das ,arische‘ Land, im Gegensatz zu den von Kôla und Draviḍa behaupteten Inlandgebieten und zu dem von den Mlečha oder Turuška eroberten Indoskythien. Die Nachkommen der voreinst aus dem Norden über die Narmadâ eingewanderten arischen Kriegergeschlechter nennen sich Mahârâthâ, Inhaber des ,grossen Reiches‘, skr. Mahârâšṭrâ; daneben bestand im innersten Winkel des Golfes von Barygaza eine kleinere Herrschaft, skr. Râšṭrika, prakr. Lâṭika, griechisch Larike. Zur Zeit des Periplus (75 n. Chr.) war in dem Emporion Kalyâna Machthaber Sandanes, welcher den hellenenfreundlichen Saraganes verdrängt hatte (§ 52, vgl. 42, wo von einem Herrscher Manbares die Rede; an beiden Stellen will v. Sallet Die Nachfolger Alexanders d. Gr. in Baktrien und Indien 52f. 166 den durch Münzen bezeugten indoparthischen Fürsten Sanabares eingesetzt wissen). Nach Ptolemaios herrschte in A. die Dynastie der Sadinoi (vgl. skr. sâdhin ,peragens‘), die vielleicht mit jenem Sandanes begann; die Emporien Kalyâana und Ṭâna werden noch zur Blütezeit des arabischen Handels (700–900) mit dem Namen Sandân bezeichnet. Aus Barygaza und A. wurden indische Producte nach Adulis und zur Aromataküste ausgeführt, Peripl. 6. 14; ebenso kam der Verkehr mit Muziris in Aufschwung, 54; mit Kalinga stand A. über Paithana und Tagara in Verbindung, ebd. 51.